Die Bedeutung der Unternehmenskultur wird häufig unterschätzt. Man lässt sich auf einen neuen Job ein, weil er attraktive Bedingungen bietet und versäumt es, zu hinterfragen, ob man sich in dem betreffenden Umfeld wohl fühlen wird. Sollte man dabei an ein Unternehmen kommen, dessen Unternehmenskultur einem nicht liegt, kann das erhebliche Folgen haben. Meist fängt es mit einem wachsenden Unbehagen an, welches man sich häufig zunächst nicht eingestehen will, das aber mit der Zeit die eigene Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit beeinträchtigen kann.
Dann kommt typischerweise der Punkt, an dem mehrere Schwierigkeiten zusammenkommen und dies zu einem Bruch führt. Etwa eine Stresssituation, die unter anderen Umständen schnell vergessen worden wäre, dann aber zu einer Eskalation führt bleibenden Spuren des Unbehagens hinterlässt. Der Job macht immer weniger Spaß und schließlich beschließt dann schließlich das Unternehmen zu wechseln. Das ist bedauernswert, weil man möglicherweise einen gewissen Leidensdruck hätte vermeiden können, wenn man sich bereits in der Bewerbungsphase mit der Kultur des Unternehmens auseinandergesetzt hätte und dann schon im Vorfeld die Warnsignale erkannt hätte, nicht in dieses Unternehmen einzusteigen.
Es ist aber gerade auch deshalb bedauernswert, weil möglicherweise andere Karrieremöglichkeiten, die besser gepasst hätten, nicht wahrgenommen wurden und auf diese Weise wertvolle Zeit verloren gegangen sein könnte. Wenn ich Dich von der Bedeutung der Unternehmenskultur habe überzeugen können, wirst Du Dich jetzt sicher fragen, welche Formen der Unternehmenskultur es gibt und wie man sie bewerten und erkennen kann. Mehr dazu findest Du in meinem Buch „Erfolgreiche Karrierestrategie – der Weg zum Traumjob“, aber ich möchte hier einige Hauptpunkte zusammenfassen.
Der aus meiner Sicht wichtigste unternehmenskulturelle Unterschied zwischen Unternehmen liegt auf dem Kontinuum zwischen sehr Konsensus orientierten Organisationen (in denen der menschliche Zusammenhalt sehr geschätzt wird, wo aber häufig die politische Dimension recht ausgeprägt ist) und der anderen Seite dieses Spektrums einer ausgeprägten Wettbewerbskultur, die leicht zu dem „jeder kämpft für sich“ führen kann. Die meisten Unternehmen liegen irgendwo zwischen diesen Polen. Mache Dir zunächst Klarheit über Deine eigenen Präferenzen (z.B. in Sachen Wettbewerbsdenken und Konfliktbereitschaft) und versuche dann Informationen über die Kultur des betreffenden Unternehmens zu erhalten.
Dafür gibt es vielerlei Informationsquellen. Der direkteste Weg ist die Kontaktaufnahme zu Leuten, die aus eigener Anschauung das Unternehmen kennen. Vielleicht kennst du Menschen, die in dem Unternehmen tätig sind bzw. tätig waren. Auch Berater, die in dem Unternehmen gearbeitet haben, könnten Dir Auskunft geben. Darüber hinaus bieten soziale Medien, wie beispielsweise Glassdoor, reichhaltige Informationen, die häufig von den Mitarbeitenden des Unternehmens kommen. Schließlich solltest Du auch die Bewerbungsgespräche dazu nutzen, um mehr über die Arbeitsweisen und das Miteinander im Unternehmen zu erfahren. Versäume es nicht, der so wichtigen kulturellen Dimension voll Rechnung zu tragen, um das für dich passende Unternehmen zu finden, indem du dich gut entfalten kannst.
Mehr zu diesem Thema in meinem Buch “Erfolgreiche Karrierestrategie – Der Weg zum Traumjob” Link zum Buch